Edward Cucuel - Scheu

In einem Interieur auf einer Recamiere sitzende, das Gesicht in ein Kissen verbergende, junge Frau. Edward Cucuel schuf 1922 ein weiteres Gemälde mit demselben Titel "Scheu". Beide Werke gehören in eine Reihe von, nach der Trennung von Leo Putz 1913 gemalten Darstellungen von Frauen am Toilettetisch oder in Interieurs. In seiner Besprechung der Themen und ihrer Stellung im Werk des Kü̈nstlers geht Fritz v. Ostini auf die, wohl von der Kritik angesprochene Problematik dieser Werke ein und analysiert sie ausfü̈hrlich: "Wer aber Pikanterie im trivialen Sinne auf dieser Leinwand sucht, wird nicht recht auf seine Kosten kommen. Er [Cucuel] sucht nicht den "Chic" und den Reiz der Entkleidung - er sucht den Moment, in dem der Chic und der körperliche Charme einer Person zu einer Einheit werden mit seinem malerischen Problem. Die Titel geben bei Cucuel ü̈brigens wohl nie den Inhalt des Bildes - der Inhalt bildet die malerische Erscheinung und der Titel ist nachher dazu erfunden. Die "Scheue" auf dem einen Bild hat eben den Unterarm vor das Gesicht gelegt, wie jemand, der sich scheu verbirgt... "