Carl Spitzweg - Felsenschlucht mit Bachlauf in der Nähe von Lenggries

Am steinigen Ufer der Isar eine mit Tannen dicht bestandene Schlucht. Das Bild gibt das Gebiet um Lengries am Oberlauf der lsar wieder, das Carl Spitzweg zwischen 1833 und 1835 viele Male durchwandert hat. Das Landschaftsbild zeigt eindrucksvoll die Malweise des frühen Spitzwegs. In feiner Lasurmalerei konzentriert der junge Maler sich auf das Freilicht in der Landschaft, beeinflußt von der Schule von Barbizon, was sich insbesondere in dem Spiel der Sonnenreflexe auf der Erde und am sonnenbeschienenen Uferstreifen wiederspiegelt. Das Sonnenlicht, wie häufig auf den Bildern des jungen Spitzweg, wird das bevorzugte, lebendige Thema dieser Zeit. Der Künstler versteht es, die erlebte Landschaft auf seinen Wanderungen durch das Gebirge in die 'paysage intime', in die Kunst der Heimat zu verwandeln. Das Erfassen und die Umsetzung des Momentanen in bildnerische Mittel und die Bewahrung der minuziösen Wiedergabe des Gesehenen leiten eine neue Stufe innerhalb des Schaffens von Carl Spitzweg ein. Aufgrund der Technik der Komposition, der neuen Beobachtung des allseitigen Freilichtes gehört das Bild mit zu den frühen Inkunabeln der Münchner Malerei.